Von der Alten Kirche Oberkassel in alle Welt

 – wie Pfarrer Friedrich Spitta die Schütz-Passionen zum Hit machte

Am Sonntag, den 10. März fanden in unserer Gemeinde gleich zwei Veranstaltungen anlässlich des 100. Todestages des Theologen Friedrich Spitta statt, der in den Jahren 1881 – 1887 in Oberkassel Pfarrer war.
Um 16 Uhr gab es in der Alten Kirche in Oberkassel einen Vortrag mit Prof. Dr. theol. Konrad Klek aus Erlangen, der den Besucherinnen und Besuchern das Leben und Wirken Spittas sehr anschaulich und lebendig näherbrachte. Der Schwerpunkt des Vortrags lag auf dem musikalischen Wirken Friedrich Spittas vor allem im Blick auf das Konzert am 17. März 2024, in dem die Schützsche Johannes-Passion in einer Bearbeitung von Arnold Mendelssohn aufgeführt wird. Spitta war neben Mendelssohn und Julius Smend mit für die Wiederentdeckung der Musik von Heinrich Schütz verantwortlich. Sie unterlegten den eigentlich a-capella dargebotenen Rezitativen der Passionen ein harmonisches Gerüst, fügten Gemeindechoräle ein und versahen die originalen Schütz-Kompositionen mit Dynamik- und Tempobezeichnungen. 1883 wurde in der Alten Kirche in Oberkassel die Johannes-Passion das erste Mal in dieser Bearbeitung aufgeführt.

Im Anschluss an den Vortrag spielte Prof. Konrad Klek um 18 Uhr in der Großen Kirche in Oberkassel ein Konzert mit Orgelwerken aus dem Umfeld von Friedrich Spitta und zwar von Heinrich von Herzogenberg, Johann Georg Herzog, Elias Oechsler und Max Reger. Es erklangen freie Orgelwerke und choralgebundene Stück u.a. über „Schmücke dich, o liebe Seele“ oder „O Haupt voll Blut und Wunden“. Auch das Publikum konnte bei zwei Chorälen stimmlich miteinsteigen.
Konrad Klek demonstrierte mit seiner Programmauswahl wieder einmal die klangliche Bandbreite der Walcker-Orgel von ganz sanften Registerkombinationen bis hin zum raumfüllenden Tutti.

Prof. Konrad Klek studierte Theologie und Kirchenmusik und wurde 1996 mit einer Arbeit über die liturgischen Reformbestrebungen von Friedrich Spitta zum Dr. theol. promoviert.

Das Bild zeigt Prof. Dr. Konrad Klek zusammen mit Kantorin Stefanie Ingenhaag vor der Walcker-Orgel