Weihnachtswege | 53-1
Weihnachtzeit ist Reisezeit. Eigentlich. Wenn die Pandemie uns keinen Strich durch die Weihnachtsgewohnheiten macht, dann machen wir uns wieder auf den Weg. Wir gehen zum Gottesdienst, besuchen Verwandte und Freunde, brechen auf in den Urlaub. All das haben viele von uns im letzten Jahr vermisst. Wobei ich auch gehört habe, dass manche froh waren, dass alles ruhiger war und weniger stressig als sonst.
Weihnachtzeit ist Reisezeit. Eigentlich. Wenn die Pandemie uns keinen Strich durch die Weihnachtsgewohnheiten macht, dann machen wir uns wieder auf den Weg. Wir gehen zum Gottesdienst, besuchen Verwandte und Freunde, brechen auf in den Urlaub. All das haben viele von uns im letzten Jahr vermisst. Wobei ich auch gehört habe, dass manche froh waren, dass alles ruhiger war und weniger stressig als sonst.
Weihnachtszeit ist Reisezeit – auch unabhängig davon, ob wir in diesem Jahr wieder viel unterwegs sein werden: Denn wir reisen mit Liedern und Geschichten, mit Sternen und Krippen, mit Speisen und Düften. Wir reisen in vertraute Erinnerungen genauso wie in ferne Zeiten, reisen zurück in Kindertage und dann noch knapp 2000 Jahre weiter zurück in den Erzählungen, die in Nazareth und Bethlehem spielen. Und auch da gilt: Rund um Weihnachten sind Menschen unterwegs. Maria und Josef müssen erst von Nazareth nach Bethlehem, später dann auf der Flucht vor Herodes nach Ägypten. Die Weisen machen sich auf den Weg auf der Suche nach dem neugeborenen König. Und die Hirten brechen auf mitten in der Nacht, erwartungsvoll: Ob sich ihre Hoffnungen erfüllen? Sie alle wissen nicht, was kommt und trotzdem ziehen sie los. Teils, weil es sein muss, teils, weil sie ahnen, dass die Reise sich lohnt und wohl immer in der Hoffnung, dass der alte Psalmbeter Recht behält: „Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird’s wohlmachen“ (Psalm 37,5)
Weihnachtszeit ist also Reisezeit. Menschen machen sich auf den Weg, mal mehr, mal weniger freiwillig, in Gedanken und ganz real.
Auch wir als Gemeinde machen uns auf den Weg. Wir brechen in dieser Weihnachtszeit auf in eine gemeinsame Zukunft: Menschen aus den Bezirken Königswinter-Altstadt, Dollendorf und Oberkassel werden zum neuen Jahr 2022 eine Gemeinde. Dieser gemeinsame Gemeindebrief ist das erste Zeichen für alle Evangelischen, die zwischen dem Heiligenhäuschen in Ramersdorf im Norden und dem Drachenfels in Königswinter im Süden, zwischen dem Kloster Heisterbach im Osten und dem Rhein im Westen wohnen: Wir alle gehören zur neuen Gemeinde Oberkassel-Königswinter.
In der vor uns liegenden Advents- und Weihnachtszeit machen wir uns auf den Weg in das gelebte Miteinander. Schritt für Schritt werden wir uns besser kennenlernen und zusammenwachsen. Auf dem Weg dahin sind alle eingeladen, sich gegenseitig zu besuchen: Gelegenheit dafür wird es in den kommenden Wochen hoffentlich trotz Corona reichlich geben und weit darüber hinaus.
„Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird’s wohlmachen“. Mit der Ahnung, dass der alte Psalmbeter Recht hat, wagen Menschen neue Wege. Auch Maria und Josef, die Weisen und die Hirten haben das getan. Von ihnen wissen wir: Gott bringt sie zusammen. Gott macht es gut. Darauf hoffe ich auch für uns.
Mit herzlichen Grüßen für die Advents- und Weihnachtszeit und für das neue Jahr 2022
Ihre Pfarrerin Sophia Döllscher