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Evangelische Kirchengemeinde
Oberkassel-Königswinter

Auf dem Weg zu einer synodalen Kirche

  • S. Gerken, Foto S. Gerken

„Sind wir auf dem Weg zu einer synodalen Kirche?“ Diese Frage stellte sich Dr. Frank Ronge im Rahmen der ökumenischen Veranstaltungsreihe „Am Achten um Acht“ im sehr gut besuchten Evangelischen Gemeindezentrum Dollendorf. Seine Antwort vorweg: „Eigentlich können wir nicht anders. Und die Kirche war schon immer in den letzten zweitausend Jahren auf dem gemeinsamen Weg und hat ihren Glauben weitergetragen und tradiert. Der Referent leitet das Büro des Synodalen Weges von Deutscher Bischofskonferenz und Zentralkomitee der deutschen Katholiken.

Er berichtete über die kürzlich zu Ende gegangene 3. Synodalversammlung in Frankfurt, auf der erstmalig Beschlüsse gefasst wurden. Zum einen geht es um die Frage, woher sich die Theologie speist. Hier wurde neben der Bibel, der Tradition und dem Lehramt auch der „Glaubenssinn des Gottesvolkes“ und die Einbeziehung von „Zeichen der Zeit“ erwähnt. In einem anderen Beschluss wurde festgestellt, dass Macht geteilt und kontrolliert werden muss, denn, so Ronge, „was für alle gilt, soll auch von allen mitbestimmt oder zumindest mitberaten werden.“ Dieser Grundtext ist bereits durch einen Handlungstext ergänzt worden, der sich auf die Wahl zukünftiger Bischöfe bezieht. Diese drei Texte sind mit dreifacher Zwei-Drittel-Mehrheit beschlossen worden: von allen 230 Anwesenden, von allen nicht-männlichen Mitgliedern und auch von über zweidritteln der 69 Bischöfe.

Frank Ronge ist froh, wie es bisher gelaufen ist und zuversichtlich über den weiteren Weg. Er gab aber auch zu bedenken, dass die Verwirklichung mancher Beschlüsse eingebettet ist in die Weltkirche. Diese muss und wird auch der Papst bei aller Unterstützung im Blick behalten. Es gibt zurzeit in verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt ähnliche Bewegungen mit zum Teil aber unterschiedlichen Themen.

Der Referent machte deutlich, dass die Beschlüsse des Synodalen Weges nicht unmittelbar zu einer Änderung des Kirchenrechts in den einzelnen Diözesen führt. Sie müssen dort einzeln umgesetzt werden, wobei es hierbei zu unterschiedlichen Geschwindigkeiten kommen kann.

In der anschließenden Diskussion wurden Themen wie Zölibat, Missbrauchsaufarbeitung, Kardinal Woelki, Kirchenaustritte und die fehlende christliche Orientierung gerade auch der Jugend angesprochen. Frank Ronge bat angesichts des für manche zu langsamen Tempos um Verständnis. „Die Kirche ist zwar von Christus eingesetzt, sie ist aber auch ein menschliches Gebilde – mit Fehlentwicklungen oder mit Traditionen, die für manche immer noch wichtig sind.“ Manche der gemachten Regelungen hatten früher Sinn, wirken heute aber eher wie Ketten. Diese Ketten sollen gesprengt werden, um der Kirche eine Perspektive für die Zukunft zu geben mit mehr Authentizität, Glaubwürdigkeit und Gleichberechtigung.

Frank Ronge ist nach der 3. Synodalversammlung und der weltkirchlichen Entwicklung hoffnungsfroh.

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